Steinkreuze, Kapellen, Bildsäulen

1970.január.01.
Das Aufstellen der freistehenden Kreuze greift in Ungarn auf die mittelalterliche Traditionen zurück.

Kreuze

Das Aufstellen der freistehenden Kreuze greift in Ungarn auf die mittelalterliche Traditionen zurück. Heute findet man stehende Kreuze nur ganz selten, die vor dem XVIII. Jahrhundert entstanden. Die meisten wurden im XIX. Jahrhundert oder später angefertigt. Der Werkstoff war in den Dörfern typischerweise Holz, aber in den wohlhabenden, bürgerlichen Städten nutzte man lieber Stein. Das Aufstellen der dörfischen Kreuze wurde parallel dem finanziellen Wachstum des Bauerntums von XIX. Jahrhundert immer beliebter. Die Anfertiger der Kruzifixe waren meistens Handwerker, Zimmermeister, Blechner oder Schmiede, manchmal aber auch geschickte Bauern. Bald wurden die Steinkreuz ein den deutschsprachigen Dörfern in mehreren Siedlungen aufgestellt. Die hohe Unterseite war ganz charakteristisch, sie enthält Untertitel mit dem Namen des Kreuzstellers, dem Datum der Aufstellung und manchmal den Grund der Aufstellung. Wenn die Finanzlage der Gründer es gestattete, wurden Nebenfiguren an die Kreuze platziert, meistens eine Schmerzensmutter, ein berühmter Heiliger der Umgebung oder eine Statue des Gönners der Steller.

Die meisten Kreuze und Bildsäulen wurden als Gelöbnis und Danksagung aufgestellt. Manchmal erinnern sie an Seuchen oder tödliche Unglücksfälle von Privatpersonen. Wenn sie nicht in Schutzgebieten, Kirchengärten oder Friedhöfen erbaut wurden, sind sie mit einem Zaun abgezäunt, was einerseits vor den auf dem Friedhof weidenden Tieren schützt, andererseits weist sie daraufhin, dass die Passanten auf einem geweihten Ort stehen. In abgezäunten Gebieten pflanzte man Blattpflanzen und rundum Bäume. Die Pflege war die Aufgabe der Familienmitglieder des Stellers als freiwillige Arbeit des Nachwuchses.

Die Beschriftung konnte ganz unterschiedlich sein. Sie konnten die Namen der Steller, vom Gebiet, vom Weg, oder von Erscheinungen, zum Beispiel vom Aussehen bekommen.

 

Das Harnisch- oder das Rauchwarter-Kreuz

Das Kreuz entlang am Weg zwischen Lébény und Tárnokréti wurde von Anna Harnisch und Anna Rauchwarter als Danksagung gestellt. Der Grund dafür waren die männlichen Kämpfer der zwei Familien aus dem ersten Weltkrieg, die ungeschoren zu Hause angekommen waren.

Das originale Korpus wurde mehrmals beschädigt und es wurde im Jahr 2002 ausgetauscht. Die Christus-Figur, die wir heute sehen können, ist die Gestaltung von Frau Bujáki Lívia Völgyesi. Das ursprüngliche Korpus ist ins Gebäude der Gemeinde gesetzt.

 

Das Bormász-Kreuz

Entlang am Weg in Richtung nach Tárnokréti, in der Kurve bei Bormász steht das Bormász-Kreuz. Das ursprünglich im Jahr 1900 gestellte Holzkreuz wurde in den achtziger Jahren verfallen und umgekippt. Die katholische Kirchengemeinschaft hat das Kreuz nach der Anregung von István Susovits in 1992 erneuert. An den von Miklós Nátz gezimmerten Holzkreuz hängt der Eintrag INRI, das ursprüngliche Korpus. Der Körper ist aus Gold, die Haare, der Bart und der Lendenschurz sind braungemalt. In der gleichen Zeit der Renovierung wurde es mit dem aus dem katholischen Friedhof stammenden Schmiedeisenzaun umringt.

 

Das Varga-Kreuz

Das Varga-Kreuz steht vor dem Gebäude des Kisbömbi Gasthauses, das ehemals zur Familie Varga gehört hat. Der Name des Kruzifixes stammt auch von der Familie Varga. Es gibt keine Daten über die Einzelheit der Fertigung. Archivarische Dokumente bestätigen, dass auf dem Platz des Kruzifixes am Ende des ehemaligen Dorfes schon im Jahr 1780 ein Holzkreuz stand. An dem heute sichtbaren Querbalken steht die geschnitzte Zahl 1966, die das Datum des Zeitpunktes des Querbalken bezeichnet. Unter der Aufschrift INRI hängt eine originale Jesus-Figur, die golden bemalt ist.

 

Das Regner-Kreuz

Entlang am Weg in Richtung nach Győrsövényház wurde das dortstehende Kreuz von örtlichen Landwirt János Regner im Jahr 1912 auf seinem eigenen Landbesitz gestellt. Er war ein ehemaliger „48 Nationalgardist“. Die Aufschrifte der Unterseite lautet: GELOBT SEI JESUS KRISTUS, ZU EHRE GOTTES UND ERBAUUNG DER KRISTGLÄUBIGEN GEGRÜNDET VON JOHANN REGNER 1912

Am hundersten Jubiläum wurde das Kreuz durch finanzielle Beiträge erneuert.

 

Das Wandraschek-Kreuz

Es steht an der ehemailgen Grenze des Dorfes auf dem ehemailgen Landbesitz der Familie Wandraschek. Der Verschluss der Schwebebäume des Holzkreuzes weicht von anderen Kreuze im Lébény ab. Die Enden der Schwebebäume sind mit dreifachen Bögen gesperrt. An der Unterseite ist die Jahreszahl 1960 lesbar. Das verfaulte Kreuz wurde in diesem Jahr gegen ein ähnliches ausgetauscht.

 

Das Gyökeres-Kreuz und das Susovits-Kreuz

Die originale Variante des Kreuzes hat János Susovits, der Alte auf seinem eigenen Landbesitz aus Hartholz im Jahr 1886 herstellen lassen. Es war mit einem geschnitzten, gemalten Christus-Bild und Geländer ausgerüstet. Der Gründer hat disponiert, dass die 6x6 Meter große Grundfläche des Kreuzes auf ewig zur Parochialkirche gehört. Er hat für die Erhaltung des Kreuzes 30 Forint gespendet, aus dessen Zinssätzen das Kreuz man zeitweise reparieren konnte.

Das vom Zerfall belastete Kruzifix wurde in den 1930-er Jahren von Susovits und der verwandten Familie Gyökeres restauriert. Das alte Kruzifix wurde neugezimmert, das originale, aus Holz herstellte Korpus wurde auf kavitösen, metallischen Christus ausgetauscht. Zum Kruzifix gehört eine Legende. Die Legende besagt, dass das Kruzifix einen Ort bezeichnet, wo die ehemaligen Einwohner des Dorfes die Burg von Győr von in der Nähe streifenen, türkischen Besatzern beschützt haben.

 

Bildsäulen

Die mittelalterlichen Bildsäulen sind auch sakrale Erinnerungen, aber sie unterscheiden sich von den durchgehenden Kreuzen. Die Bildsäulen sind quadratische, 3-4 Meter hohe Gebäuden mit einem Dach, die sich in einer Pyramide ausgeschnitzten oder eisernen Kreuz schließt. Im Allgemeinen enthält das obere Drittel der Säule die Bilder von Heiligen.

 

Weiß-Bild

Nach einer Legende wurde es von einem lokalen Abt als Danksagung gestellt. Auf dem Ort, wo seine Pferde wild geworden sind und sein Wagen zerbrochen wurde, hatte er trozdem keine Verletzungen gehabt. Es gibt auch andere Hypothesen: Es wurde als Erinnerung der Wiedereinnahme Győrs im Jahr 1598 gestellt. Die Tatsache ist, dass das Weiß-Bild von Mihály Susovits und seiner Frau (geb. Vilma Plangenauer aus Mosonszentmiklós) auf ihrem eigenen Land entlang auf dem Weg zwischen zwei Dörfern gestellt wurde. Es hat einen weißen, getünchten Maueranwurf und einen 70 x 70 cm großen Grund gehabt. In der Kabine, der aus Stein ausgebauten Bildsäule, hat bis in die 1950-er Jahre eine dornenreiche Jesus-Statue gestanden. Später ist dort auf dem Madonna Globus stehene, auf eine Schlange tretene, gemalte Gips Statue aufgestellt worden, die im Laufe der Jahre durch Vandalismus mehrmals beschädigt wurde. Die Statue wurde von László Bujtás restauriert und steht heute in der Seitenkabine der Küsterei der Jakobs-Kirche. Auf dem alten Platz steht ein Ornament aus Keramik, was betende Hände darstellt. Im 2002 wurde ein Schmiedeisen und eine Kupfer-Marienstatue in die Statuenkabine angelegt. Bald wurde die Marienstatue beschädigt, so dass sie als Schutz einen neuen Platz im Gebäude der Kirchengemeinde bekommen hat. Heute schmückt sie auch die Wand dieses Gebäudes. In der Statuenkabine des Weiß-Bildes hängt heute auch die Keramik mit den betenden Händen.

 

Die Pest-Säulen

Nach der Zeit der Pestepidemie wurden ganz oft Pest-Säulen erstellt. Diese sind meisten Motive der Denkmäler sind zur Danksagung mit der Darstellung der Dreieinigkeit zu sehen. Die schützt man vor dem „Schwarzen Tod”. In Ungarn wurden im XVIII. Jahrhundert viele Pest-Säulen erbaut. Der Barátpuszta Dreieinigkeitsstatue gehört vielleicht auch zu dieser Folge.

 

Barátpuszta Dreieinigkeit-Statuengruppe

Auf dem 60 x 60 x 80 cm hohe Statue sind auf der unteren und oberen Seite ein Gesimsornament. Auf der 5 m großen, korinthischen Sandsteinsäule wird die symbolische Dreieinigkeit dargestellt. Am Grund des Monuments, was eine eiserne Steinkolumne ist, hat ein barock, pflanzliches Ornament, was die nächste Aufschrift enthält: „Diese Säulen hat machen lassen Frau Eva Gerlachi zu Ehren der Hei.Dreyfaltigkeit. 1754”

 

Széchenyi 2021